Kampagne NUR JA HEISST JA
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EIN OUTFIT IST KEIN JA

Mit unserem zweiten Plakat nehmen wir den Bereich von Aussehen, Kleidungsstil und optischen Aspekten in den Mittelpunkt. Bis heute fällt die Frage "Was hattest du an?", statt deutlich zu machen, dass ein Outfit niemals automatisch als Einverständnis gewertet werden kann. Egal, welche Kleidung du wählst – Consent kann nie einfach vorausgesetzt werden.

Deshalb sagen wir: Egal, was du trägst und wie viel Haut du zeigst – du hast in jedem Moment das Recht, dich neu zu entscheiden. Ohne dein Ja geht nichts. Denn alles andere ist Gewalt.

In unserer Gesellschaft sind Mythen und sexistische Annahmen leider immer noch weit verbreitet. Victim Blaming (= Täter-Opfer-Umkehr) begegnet uns an den verschiedensten Stellen und wird gerade im Bereich von Aussehen, Kleidungsstil und Auftreten oft genutzt. Mit diesen Mythen und Argumenten soll die Verantwortlichkeit des Täters verringert werden. Statt Mitgefühl und Unterstützung erfahren Betroffene dann Schuldzuweisungen. Das muss aufhören! Die Verantwortung für eine Grenzüberschreitung liegt immer bei der Person, die die Grenzen überschreitet. Dabei ist es völlig egal, welche Kleidung getragen oder wie viel Haut gezeigt wird. Ausstellungen wie "Was hattest du an?" machen deutlich, wie haltlos diese Frage ist. Hier werden unterschiedlichste Kleidungsstücke ausgestellt, welche denen ähneln, die Betroffene zum Zeitpunkt des Übergriffs getragen haben.

Das Konzept von Consent ist ein pragmatischer und effektiver Ansatz gegen diese Mythen und sexistischen Annahmen. Durch eine Consent-Culture wird die Verantwortung zurückgegeben an die Person, die den nächsten Schritt einleiten möchte. Wir müssen nicht am Kleidungsstil oder Verhalten von potenziell Betroffenen ansetzen, sondern brauchen ein kollektives Verständnis von Grenzen, Einvernehmlichkeit, Selbstbestimmung und Consent. Wir müssen als Gesellschaft aufhören, Betroffene zu verurteilen, zu erniedrigen und zu beschuldigen. Es ist egal, welche Kleidung du trägst, wie viel oder wenig Haut sichtbar ist. Statt "Was hattest du an?" sollte zukünftig nur noch "Wie kann ich dich unterstützen?" gefragt werden.

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